no limits - Ideenkonzepte für einen Architektur-und Planungsraum Europa / Semesterprojekt im Studio zoomtown
Omnipräsente Herausforderungen unserer Zeit wie etwa die Veränderung des Klimas, die Zerstörung der Umwelt und soziale Ungleichheit sind unmittelbar mit Architektur und Bauwirtschaft verknüpft. In Hinblick auf die Zukunft wird es erforderlich sein, die Nutzung und den Verbrauch von Ressourcen, Rohstoffen und Energien, die Verteilung von Wohlstand, Vermögen und (im-)materiellen Gütern sowohl in regionaler als auch globaler Hinsicht neu zu klären.
Ist es möglich die genannten Probleme auf lokaler Ebene zu lösen oder sollte hierfür ein Architektur- und Planungsraum im großmaßstäblichen Format etabliert werden, sodass das in europaweiten Zusammenhängen gedacht und gehandelt wird, um einen Paradigmenwechsel herbeiführen zu können?
Ausgehend von der Fragestellung, inwiefern großmaßstäbliche und ganzheitliche Ansätze sowie die Vernetzung von architektonischen und planerischen Dimensionen sämtlicher Länder Europas entscheidende Entwicklung (mit-)initiieren könnten, entwickelten die Student:innen des Studios zoomtown im Wintersemester 2021 Ideenkonzepte, aber auch (Handlungs-)Strategien, die zur Revision bestehender ökologischer und sozialer Systeme innerhalb des städtischen und ländlichen europäischen Raumes beitragen können und diese begünstigen.
Die Thesen für den transnationalen Architektur- und Planungsraum wurden grafisch in eine Europakarte übertragen, sodass die Ergebnisse im europäischen Kontext zu betrachten, lesbar und nachvollziehbar sind.
zoomtown labor im afo architekturforum oö
Foto: Clemens Bauder
Wie kann das Leben am Land ökologischer gestaltet werden?
Benjamin Altrichter zeigt mit „RURAL AREAS: OFF TO THE FUTURE“ die Notwendigkeit von übergeordneten als auch maßgeschneiderten und auf lokalem Wissen aufbauenden Strategien für eine nachhaltige ländliche Entwicklung auf.
Wie kann die Mobilität von Personen und Gütern sinnvoll in Einklang gebracht und systematisiert werden?
Mit der „TRAFFIC FLOW MACHINE“ entwickelt Paul Halbritter ein neues Mobilitäts-konzept, das bestehende Transportsysteme bis in weniger gut erschlossene Gegen-den weiterdenkt und Güter- und Personenverkehr effizient miteinander kombiniert.
Wie können Flüsse wieder zu lebendigen, wildwuchernden Naturräumen werden?
In ihrem Projekt „FLUSS – UNTER DEM FLUSS“ erschließt Su-Mara Kainz neue Wege und Orte des Wassers im städtischen Gefüge. Dabei entstehen vielfältige Möglichkeiten einer Auseinandersetzung mit der Wildheit der Natur.
Wie können bis ins Jahr 2100 mehrere Milliarden Bäume in Europa gepflanzt werden?
Paul Lechner entwickelt in seinem Projekt „WIE WALDFABRIKEN DAS KLIMA EUROPAS RETTEN KÖNNEN“ eine Methode zur Aufforstung und Anpassung der Baumarten in Europas Wäldern. Verlassene Dörfer werden zu sogenannten „Waldfabriken“, von denen ausgehend 80 Prozent Europas bis 2100 wieder bewaldet werden könnten.
Wie kann die Renovierung von Gebäuden populär werden?
Nachdem momentan in etwa 50 % der Gebäude in Europa renovierungsbedürftig sind, plädiert Johann Ortin Oun für „THE NEW EUROPEAN RENOVATION WAVE.“ Dafür schlägt er einerseits einen einfach zu handhabenden Katalog als unterstützende, bewusstseinsbildende Maßnahme und andererseits ein lebendiges europaweites Netzwerk für Renovierung vor.
Wie kann der europäische Zusammenhalt gestärkt werden?
In ihrem Projekt „5586 BAHNHÖFE. TREFFPUNKT EUROPA“ denkt Monika Reddemann das bestehende Schienennetz und Bahnhöfe als Orte der Vernetzung weiter. Der mobile, modulare Treffpunkt Europa funktioniert als Schnittstelle von physischem und digitalem Raum und bietet einen Ort für Vielfalt, Solidarität und Zusammenhalt.
Projekte: Benjamin Altrichter, Paul Halbritter, Su-Mara Kainz, Paul Lechner, Vanina Ninova, Monika Reddemann, Johann Ortin Oun, Aslihan Okur, Ulrika Saar, Fabian Schumacher
Team Wintersemester 2021: Prof. Peter Haimerl, Univ.-Ass. Clemens Bauder, Univ.-Ass. Anna Firak, Stud.-Ass. Anne Rotter