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FLUT

FLUT freiluftkunstuniversität 2021 / Semesterprojekt im Studio urbanistik

Nach einem Jahr digi­ta­ler Leh­re, Home­of­fice und Home­ate­lier sind alle erschöpft und wol­len hin­aus, ins Freie. Die Urba­nis­tik der Kunst­uni­ver­si­tät Linz begibt sich daher im Som­mer­se­mes­ter 2021 an das Nord­ufer der Donau, auf das immer noch brach lie­gen­de Are­al des Urfah­ra­ner Mark­tes in Linz.

Ein Semes­ter lang ent­wi­ckeln Archi­tek­tur­stu­die­ren­de ein Teil­are­al des Urfah­ra­ner Markt­ge­län­des nach ihren Wün­schen und Vor­stel­lun­gen. Sie ent­wer­fen und bau­en Räu­me, Instal­la­tio­nen und Möblie­run­gen für neue, urba­ne Pra­xen. Klei­ne expe­ri­men­tel­le Archi­tek­tu­ren ent­ste­hen und wer­den im Lau­fe des Som­mer­se­mes­ters mit künst­le­ri­schen Pro­duk­tio­nen und Pro­jek­ten bespielt. Stu­die­ren­de akti­vie­ren damit einen der­zeit unge­nutz­ten Stadt­raum und benut­zen die­sen gleich einem erwei­ter­ten Ate­lier- und Wohn­raum. Ab Mit­te Mai fin­den dort Vor­le­sun­gen, Semi­na­re und Vor­trags­rei­hen aus allen Stu­di­en­rich­tun­gen der Kunst­uni­ver­si­tät statt. Bis zum Rund­gang der Kunst­uni am Ende des Semes­ters wird am Are­al eine neue, offe­ne Kunst­uni­ver­si­tät erprobt.

Zwei umge­bau­te Con­tai­ner, ein­ge­fasst mit einem Holz­ge­rüst und Son­nen­se­gel, bil­den die Home­ba­se“ für Lehr­ver­an­stal­tun­gen und Vor­trä­ge. Der Cat­walk“ zieht sich quer durch das gan­ze Are­al und ist Tisch, Sitz­bank und Lauf­steg zugleich. Eine klei­ne Büh­ne erhält ein Wol­ken­dach und wird für Per­for­man­ces genutzt. Eine Grup­pe von Urban Livin­g­rooms“ bie­tet semi­pri­va­te Situa­tio­nen zum Frisch­luft­woh­nen, in denen Stu­die­ren­de der Male­rei Bil­der prä­sen­tie­ren wer­den. Ein Bepflan­zungs­ge­rüst wird mit einem Netz über­zo­gen und mit Rank­pflan­zen begrünt. Eine offe­ne Raum­skulp­tur bie­tet Spin­de zum Ver­stau­en sowie eine inti­me Situa­ti­on für Jam Ses­si­ons, und erwei­ter­te Lie­ge­stüh­le laden zum Chil­len ein. Zur Begrü­nung wer­den Ein­kaufs­wä­gen zu mobi­len Grün­in­seln für Gemü­se und Kräu­ter umge­baut. Und groß­flä­chi­ge Bepflan­zungs­bee­te umrah­men schließ­lich das Are­al mit einer mehr­jäh­ri­gen Wild­blu­men- und Schmetterlingswiese.

Ziel des Pro­jek­tes ist, Stu­die­ren­de dar­in zu unter­stüt­zen, aktiv an der Ver­än­de­rung von Stadt teil­zu­neh­men. Zugleich öff­net sich die Kunst­uni­ver­si­tät mit den Archi­tek­tu­ren im öffent­li­chen Raum einem erwei­ter­ten Lin­zer Publi­kum. Ein Semes­ter lang ent­steht so ein unge­wöhn­li­ches Pro­jekt als Alli­anz zwi­schen den Stu­die­ren­den der Kunst­uni­ver­si­tät, der Stadt Linz und den Linzer*innen. Es geht nicht um eine ver­ein­zel­te Akti­on, son­dern um die Akti­vie­rung unge­nutz­ter Poten­tia­le in der Stadt. Tei­le des Pro­jek­tes wer­den über den Som­mer oder län­ger wei­ter­ge­führt wer­den, so lau­tet das Ziel. Denn Stadt benö­tigt offe­ne und gut anei­gen­ba­re Raum­struk­tu­ren. Wenn der Stadt­raum die­se nicht hat, pas­siert im schlech­tes­ten Fall gar nichts im öffent­li­chen Raum. Auf dem klei­nen Teil­are­al des Urfah­ra­ner Markt­ge­län­des wird auch aus­ge­tes­tet, was auf dem gesam­ten Are­al mög­lich wäre: eine Viel­zahl an tem­po­rä­ren Bespie­lun­gen, expe­ri­men­tel­le Struk­tu­ren, Büh­nen, Grün­in­seln, mobi­les Grün und vor allem enga­gier­te Benutzer*innen, die sich um ihre Stadt küm­mern. Wie bei Gezei­ten über­flu­tet das Pro­jekt FLUT für eine begrenz­te Zeit das lee­re Are­al mit Pro­gram­men und Räu­men und initi­iert den­noch auch lang­fris­ti­ge Veränderung.

mehr zur FLUT und den ein­zel­nen Pro­jek­ten unter www.flut.jetzt

Fotos © Paul Eis

Stu­die­ren­de:

Ayoub Msi­jeh, Aylin Gür­el, Nadia Raza, Johan­nes Gas­tei­ner, Lea Dagon­neau, Katha­ri­na Mer­tens, Ama­ia Urkio­la, Anton Schmid, Fried­rich Aich­horn, Mag­da Krems­rei­ter, Lisa Ackerl, Ema­nu­el Wiplin­ger, Pau­li­ne Gleich­ner, Kas­pa­ras Lis­ke­vici­us, Sophia Eder, Julia Erlin­ger, Paul Halb­rit­ter, Frit­zi Han­nah Har­rek, Anna Kirch­mair, Sophia Öller, Lot­ta Röll, Aneil­da Sai­ti, Fran­zis­ka Scheirl, Leon Schle­sin­ger, Fabi­an Schu­ma­cher, Ceci­lia Trotz, Hele­ne Voggenberger


Pro­jekt­lei­tung:

Sara Ham­mer, Frank Schwenk, Sabi­ne Pollak